Ob man bereits im 19. Jahrhundert auf dem Missisippi "Helau!" rief, wissen wir nicht. Auf unserem Schaufelraddampfer und entlang der Umzugsstrecken wurde es jedenfalls sehr häufig gerufen. Kein Wunder - wir waren ja auch wieder auf großer Fahrt auf den Faschingsumzügen in und um Insheim. Unser Wagen war auch dieses Jahr wieder im wahrsten Sinn des Wortes riesig: 11 m Schiffslänge (mit Traktor gut 17 m), 3 m Breite und 5,50 m Höhe (mit eingeklappten Schornsteinen straßentaugliche 4 m) - ergibt allein für den Aufbau ein Gewicht von 1200 kg.
Die Besatzung des Insheimer Schaufelraddampfers
Die Faschingstour begann samstags auf dem Landauer Faschingsumzug. Bei frühlingshaftem Wetter liefen wir kurz nach 12:12 Uhr vom Messplatz aus und erfreuten die Zuschauer mit Musik, guter Laune und natürlich auch Bonbons und Popcorn. In der Fußgängerzone standen die Narren oft so dicht an der Umzugsstrecke, dass wir sie mit dem Nebelhorn ein wenig zurückdrängen mussten. Als wir wieder auf dem Messplatz ankamen, starteten gerade die letzten Wagen auf die Umzugsstrecke. Kurzentschlossen schlossen uns dem Umzug nochmal an und fuhren noch eine Ehrenrunde.
Am Sonntag ging unsere Rundreise auf dem Insheimer Faschingsumzug weiter. Bei strahlendem Sonnenschein zogen wir mit dem närrischen Lindwurm durch Insheim, feierten auf und um unseren Wagen und erfreuten die zahlreichen Zuschauer mit unserem Tanz und zahlreichen "Helau!"-Rufen. Natürlich durfte auch das Wurfmaterial in Form zahlreicher Süßigkeiten nicht fehlen, das die Zuschauer begeistert einsammelten. Deutlich seltener als in Landau mussten wir unsere Schornsteine einklappen, sodass wir fast durchgehend "Volldampf voraus" fahren konnten. Nach dem Umzug feierten wir im Dorfgemeinschaftshaus weiter und nahmen freudig den ersten Preis entgegen. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis an den Rheinpfalz-Berichterstatter: Wir haben keine Probleme damit, wenn Sie mal einen Schoppen trinken. Wir möchten jedoch darum bitten, dies nach dem Schreiben des Berichts zu tun, damit Teilnehmer und Wagen im Bericht in Zukunft zusammenpassen. Helau!
Der Ottersheimer Umzug, auf dem wir montags mitfuhren, hatte dieses Jahr wieder Rekordlänge erreicht. Auch hier gab es beste Stimmung unter Zuschauern und Umzugsteilnehmern. Wie gewohnt wurden wir von den Ottersheimern mit reichlich Getränken versorgt. Im Gegenzug erfreuten wir sie mit Bonbons, Popcorn, Musik und zahlreichen "Helau!"-Rufen.
Dienstags fuhren wir zu den Herxheimer "Gießkannen". Leider hatte Petrus dieses zu wörtlich genommen und hielt vor Beginn des Umzugs seine große Gießkanne über Herxheim. Immerhin besserte sich das Wetter; mit Beginn des Umzugs war der Regen fast vorbei. Trotz allem war die Stimmung mehr fröhlich als feucht. Alle Narren am Straßenrand und auf den Wagen feierten bei bester Laune den letzten Tag der kurzen närrischen Kampagne. Beim Abschluss in der Festhalle wurden wir positiv überrascht - wir errangen mit unserem Schaufelraddampfer den 2. Platz unter den Wagen.
Unserer Faschigstour gingen mehrere Wochen Bauzeit und etliche Tanztrainings voraus. An dieser Stelle vielen Dank an alle, die beim Bauen, beim Tanztraining und beim Abbau geholfen haben. Besonders bedanken möchten wir uns bei Dieter Rühling für den Tieflader und natürlich bei allen, die wir an dieser Stelle vergessen haben.
Fotos der Faschingsvorbereitungen und von den 4 tollen Tagen gibt es in der Galerie: