In Deutschland gibt es neben der allgemein bekannten Honigbiene über 500 Wildbienenarten. 250-300 dieser Bienensorten kommen in der Südpfalz vor. Aufgrund ihrer Artenvielfalt tragen sie durch Blütenbestäubung wesentlich zum Erhalt vieler Nutz- und Wildpflanzen bei und sichern dadurch die Nahrungsgrundlage vieler Tier- und Vogelarten.
Entfernen des Buschwerkes auf den Böschungen
Abgraben und Glätten der Steilwand
Der Wohnungsbautrupp der Landjugend Insheim
Wildbienen leben nicht in Bienenstöcken oder Waben in Gemeinschaft, sondern sind Einzelgänger. Jedes Weibchen baut sein Nest und versorgt seine Brut allein. Ein idealer Platz dafür sind steile Lößwände, in die das Weibchen kleine Brutröhren bohrt und seine Eier hineinlegt. Im Laufe des nachfolgenden Jahres entwickelt sich daraus eine neue Bienenpopulation.
Der ideale Platz für solche Brut-Kolonien waren früher die Lößböschungen von Hohlwegen, die jedoch durch die Veränderungen in unserer Landschaft weitgehend verschwunden sind. In der Insheimer Gemarkung gibt es beim ehemaligen französichen Schießplatz noch Lößstrukturen, die für die Ansiedlung von Wildbienen gut geeignet sind.
Eine Gruppe der Insheimer Landjugend nahm sich der Sache an. Kurz vor Weihnachten hat sie einige Lößböschungen, die früher die Schießbahnen begrenzten, so hergerichtet, dass sich im Frühjahr dort Wildbienen ansiedeln können.
Unter Anleitung des Bienenexperten Herbert Riebel vom Naturschutzverband Südpfalz wurden drei Steilwände angelegt. Zunächst mußte das umliegende Buschwerk entfernt werden, damit die Sonne ungehindert einstrahlen und die Brutwand erwärmen kann. Dann wurden die senkrechten Flächen mit dem Spaten so geglättet, dass die Bienen ihre Brutröhren problemlos hineinbohren können. In diese Röhren legen sie ihre Eier und verschließen die Öffnungen mit einem Lehmpfropfen. Nach dem Schlupf fressen sich die Jungbienen durch den Pfropfen hindurch und gelangen so ins Freie, wo sie sich weiter entwickeln.
Nach getaner Arbeit war Herbert Riebel mit dem "Wohnungsangebot" für die Wildbienen zufrieden und dankte der Landjugend für ihren Einsatz zum Nutzen der Natur. In die Wege geleitet und organisiert wurde die Aktion von Edgar Schlee, dem ehrenamtlichen Umweltbeauftragten der Verbandsgemeinde Herxheim und Mitglied des Naturschutzverbandes Südpfalz.
Weitere Fotos dieser Landjugend-Aktion gibt es in der Galerie.